Präsident Ueli Wehrli begrüsst um 09.00 Uhr im Namen des Vorstandes der IGBG die Tagungsteilnehmer, Helfer und Referenten herzlich zur 5. Fachtagung. Der erste Vortrag beginnt um 10.00 Uhr. In der Einleitung weist Ueli Hugi auf den Auszug des Jahresberichtes 2009 vom ALT Graubünden hin. Darin steht unter anderem, dass insbesondere die Umsetzung des Selbstkontrollekonzepts noch immer Mühe bereitet. Allerdings gab es wenige Wasserproben zu beanstanden. Ursachen für Verunreinigungen können aus ganz verschiedenen Gründen entstehen. Diese gilt es bereits im Voraus zu erkennen und zu eliminieren. Mit verschiedenen Beispielen und Bildern aus der Praxis wird darauf hingewiesen.
Was wird unter Hygiene verstanden?
Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Infektionskrankheiten, die sich mit der Gesunderhaltung des Menschen befasst. In der Umgangssprache wird Hygiene mit dem Begriff der Sauberkeit gleichgesetzt.
Besonders begrüsst werden die Herren Referenten:
– Ueli Hugi, Fachstelle Trinkwassersicherheit Oberdiessbach und Präsident des Schweizerischen Brunnenmeister- Verbands
– Marcus Casanova, Betriebsleiter Bauamt Ilanz
– Matthias Beckmann, Kantonschemiker, Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Graubünden.
Es freute uns sehr, dass wir von der Stadt Ilanz grosszügig empfangen wurden. Wir bedanken uns für den offerierten Apéro. Aufgrund der sehr grossen Teilnehmerzahl (105 Anmeldungen, 99 Anwesende), musste auf die Tische verzichtet werden, damit alle im Saal auf die Leinwand sehen konnten. Die letztjährige Veranstaltung fand in St. Moritz statt, wo uns verschiedene Vorträge in die Geheimnisse des Grundwassers führten. Die diesjährige Tagung befasst sich mit dem Thema über die Hygiene rund ums Trinkwasser. Im Anschluss an die Tagung, ab 16.00 Uhr findet neben dem Parkplatz noch eine Saugbagger- Demonstration statt. Die Firma Caduff SA, Transporte Tavanasa, führt das Fahrzeug vor, das bereits bei Leitungsbrüchen erfolgreich eingesetzt wurde.
Vortrag 1: Hygiene in der Wasserversorgung
Der Erste Vortrag beginnt um 10.00 Uhr. In der Einleitung weist Ueli Hugi auf den Auszug des Jahrsberichtes 2009 vom ALT Graubünden hin. Darin steht unter anderem, dass insbesondere die Umsetzung des Selbstkontrollekonzepts noch immer Mühe bereitet. Allerdings gab es wenige Wasserproben zu besanstanden. Ursachen für Verunreinigungen können aus ganz verschiedenen Gründen entstehen. Diese gilt es bereits im Voraus zu erkennen und zu eliminieren. Mit verschiedenen Beispielen und Bildern aus der Praxis wird darauf hingewiesen.
Was wird unter Hygiene verstanden? Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Infektionskrankheiten, die sich mit der Gesunderhaltung des Menschen befasst. In der Umgangssprache wird Hygiene mit dem Begriff der Sauberkeit gleichgesetzt.
Für das Trinkwasser bedeutet dies, dass bereits bei der Planung, beim Bau und Betrieb von Anlagen der Sauberkeit einen hohen Stellenwert beigemessen werden muss. Bakteriologische Verunreinigungen bilden nach wie vor eine Gefahr für das Trinkwasser. Gutes Wasser ist die Grundlage für Wohlergehen und Prosperität. Auf die gesetzlichen Grundlagen, wie das Lebensmittelgesetz (LMG SR 817.0), Lebensmittelverordnung (LMV SR 817.02), sowie die Hygieneverordnung (HyV SR 817.051) wird hingewiesen und erläutert, wie diese praktisch umgesetzt werden können. Dabei geht es immer darum, das Produkt, den Konsumenten und seine Gesundheit zu schützen. Die amtliche Kontrolle entbindet nicht von der Selbstkontrollepflicht. Mitarbeiter, welche die verschiedenen Anlagen betreuen und bedienen, kennen die Personenhygiene und sind auch mit der Arbeitssicherheit vertraut. Unbefugtes Personal hat keinen Zugang zu den Anlagen. Es ist wichtig die Versorgung als Ganzes im Blick zu haben, von der Gewinnung bis zum Verbraucher. Die Aufsicht erstreckt sich von der Schutzzone bis und mit Anschlussleitung zum Objekt. Auf der ganzen Strecke können Gefahren lauern, die man im Auge behalten muss, damit keine Verunreinigungen entstehen. Besonders Weidegang und Düngung in der Nähe von Fassungen, Schächte und deren Zugang, Speicherung mit Be- und Entlüftungen sowie die ganzen Mess- und Behandlungseinrichtungen. Auch das Versorgungsnetz mit allen Leitungen, Armaturen und Zapfstellen, wie Hydranten gehören dazu. Besonderes Augenmerk gilt auch der Lieferung, Lagerung, Verlegung und Inbetriebnahme der Leitungen inkl. Provisorien. Diese hohen Anforderungen beinhalten auch die entsprechende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Die Weiterbildungsangebote wurden bereits durch Marcel Klucker während der GV vorgestellt mit Verweis auf die verschiedenen Internet- Portale. Fazit des Vortrags: Es ist eine schöne aber auch verantwortungsvolle Aufgabe, Tag für Tag rund um die Uhr hygienisch einwandfreies Trinkwasser zu einem günstigen Preis, zur Verfügung zu stellen.
Vortrag 2: Vorstellung Wasserversorgung Ilanz/ Wasserverband Gruob
Vorab entschuldigt Marcus Casanova, Herr Roman Schlosser. Er ist für die Versorgung der Stadt zuständiger Stadtrat und Präsident des Wasserverbunds. Leider kann er nicht anwesend sein. Die Wasserversorgung Ilanz ist rund 130 Jahre alt. Die Hauptquellen liegen auf dem Gemeindegebiet von Luven und Ruschein und würden heute den städtischen Bedarf nicht mehr abdecken. Die Politik hat sich in weiser Voraussicht bereits in den 70er Jahren mit dem Thema einer regionalen Wasserversorgung auseinandergesetzt. Die ersten Papiere wurden dann wieder zur Seite gelegt bis im Jahr 1985, wo infolge mehrerer trockener Sommer einige Gemeinden in Versorgungsengpässe gerieten. Dies war der Startschuss für die Vorabklärungen durch den Regionalverband Surselva. Dank einer Zusammenarbeit mit der ETH Zürich konnte 1988 ein Bericht 20 interessierten Gemeinden vorgelegt werden. Der Bericht selektionierte sehr stark, sodass sich an der Weiterbearbeitung nur noch 9 Gemeinden beteiligten. Nach weiteren 3 Jahren verblieben nur noch 8 Gemeinden. Am 2. Juni 1992 erfolgte dann die Gründungsversammlung des Wasserverbandes Gruob, bestehend aus Castrisch, Ladir, Luven, Ruschein, Schluein, Schnaus, Sevegein und Ilanz. Den 8 Gemeinden stehen verschiedene Quellgebiete auf den Alpen und Maiensässen zur Verfügung mit teils grossen Unterschieden in der Schüttungsmenge. Das Quellwasser wird in den Brunnenstuben gefasst und mit einer Transportleitung nach Ruschein mit einer Zuflusskapazität von 4200 Ltr./Min. geführt. Die Leitungsführung, sowie die Entlüftung, stellten hohe Anforderungen beim Bau in einem Hanggebiet, das auch rutschgefährdet ist und mehrere Bachquerungen erfordert. 3 km wurde die Leitung in einem Stollen der Kraftwerke Ilanz AG verlegt. Eine Druckleitung mit einer Höhendifferenz von 500 m wurde zum Antreiben einer Turbine erstellt, welche 1 Mio. kWatt-Stunden Strom ins Netz einspeist. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen wurden noch 2 Vertikalfilterbrunnen von 13 m Tiefe und 80 cm Durchmesser und einer Leistung von 3000 Ltr./Min. erstellt. Ein weiteres Grundwasserpumpwerk mit 600 Ltr./Min. liegt in der Talsohle und steht als Noteinspeisung zur Verfügung. Der Wasserbedarf pro Jahr beträgt ca. 1 Mio. m3. Die gesamte Anlage wird von Ilanz aus an 18 Messstellen überwacht. Brunnenmeister Noldi Saxer ist besorgt, dass alles zum Besten funktioniert und gewartet wird. Der Wasserverband ist gewillt die Anlagen gut zu unterhalten und wird in den nächsten Jahren einige Sanierungen durchführen. Wir bekamen durch diesen Vortag und den interessanten Bildern Einblick in die speziellen Bauwerke und Anlageteile der Wasserversorgung.
Grusswort der Stadt Ilanz
Stadtammann Martin Montalta begrüsst die Teilnehmer im Namen der Stadt Ilanz. Ilanz ist die erste Stadt am Rhein. Als regionales Zentrum und Verkehrsknotenpunkt erfüllt es eine wichtige Funktion für die umliegenden Dörfer und Seitentäler. Ilanz ist gut erschlossen und bietet am Ort rund 2500 Arbeitsplätze. Ganz wichtig ist das Regionalspital, sowie das Alters- und Pflegeheim. Die Stadt ist überschaubar man kennt und grüsst sich auf der Strasse. Es gibt auch zahlreiche Vereine, wo die Einheimischen ihre Hobbys und die Gemeinschaft miteinander pflegen. Sport und Freizeitmöglichkeiten gibt es viele in Ilanz und der Surselva. Ein idealer Ferienausgangspunkt mit Hotels, Pensionen, Restaurants und Ferienwohnungen. Es gibt gute Einkaufsmöglichkeiten und die jeweiligen Märkte sind sehr beliebt und gut besucht. Ilanz besitzt eine vielseitige Angebotspalette. Es lohnt sich also einmal einen Aufenthalt in Ilanz zu planen. Für den weiteren Tagungsablauf bekommen wir die besten Wünsche und viel Erfolg bei unserer Arbeit. Nach dem interessanten Vormittagsprogramm bis 11.20 Uhr ist es nun Zeit für lockeres Austauschen beim offerierten Apéro. Anschliessend verschieben wir uns ins Restaurant zum Mittagessen.
Das Nachmittagprogramm beginnt um 13.45 mit der Gruppeneinteilung:
Posten 1: Rohrleitungsdesinfektion
Ueli Wehrli und ein Mitarbeiter der IBC Chur führen uns in die Leitungsdesinfektion ein und erklären den Ablauf einer Desinfektion bis zur Wiederinbetriebnahme.
– Welche Desinfektionsmittel werden eingesetzt
– Instruktion der Geräte und information über die Anwendung und Bedienung
– Durchführung der Leitungsspülung und Vorbereitung für die Desinfektion
– Desinfektion der Leitung unter Kontrolle der Wassermenge u. Dosiermittels
– Einwirkzeit 12-24 Std. Restkonzentration nachmessen
– Vorschriftsgem. Spülung der Rohrleitung und Entsorgung des Wassers
– Entnahme der Wasserprobe aus der gespülten Wasserleitung
– Inbetriebnahme der Leitung und Erstellung des Spülprotokolls
Posten 2: Reservoir- Reinigung (Postautotransport zum Reservoir)
Peter Nyffeler und Andrea Meisser haben am leeren Reservoir vorgeführt wie eine korrekte Reinigung durchgeführt wird beginnend mit:
– Einführung über das Vorgehen und die Vorbereitung
– Koordination WV und Information an Feuerwehr sowie weitere Betroffene
– Vorführung sämtlicher notwendigen Gegenstände und Geräte
– Arbeitssicherheit des ausführenden Personals inkl. Schutzausrüstung
– Instruktion über die verschiedenen Arbeitsbereiche Vorraum u. Behälter
– Demonstration vor Ort und Hinweis auf die Desinfektion u.
– Inbetriebnahme
Posten 3: Die Wasserprobenahme
Kantonschemiker Matthias Beckmann vom ALT Graubünden zeigte:
Welche Untersuchungen zwingend sind gem. Lebensmittelgesetz (Art. 23 Selbstkontrolle)
Was müssen die sechs Punkte der Infopflicht gem. Art. 5 TQMW enthalten.
Wie sehen die Untersuchungsprogramme der Mikrobiologie und Chemie aus.
Bezeichnung der Gesamthärte und Mikrobiolog. Anforderungen, bzw.Toleranzwerte
Zeitpunkt und Standort der Probenahmen, risikobasierend in Bezug auf Witterung und anderen Gefahren
Häufigkeit der Probenahme deren Planung, Ausführung und Lieferung
Berichtinterpretation ohne Massnahmen
Massnahmen verfügen für die Wasserversorgung und für die Benützer
Zum Abschluss treffen sich alle Teilnehmer im Vortragssaal. Ueli Wehrli hofft, dass alle etwas lernen konnten über die Praxis an den verschiedenen Posten. Er weist noch auf die Mitgliedschaft hin, für diejenigen, die gerne beitreten möchten. Via Internett kann das Anmeldeformular herunterfgeladen und an das Sekretariat gesendet werden. Heini Denoth bedankt sich im Namen aller Teilnehmer bei den Referenten und Helfer für der sehr interessanten und gut aufgebauten Posten, die am Nachmittag besucht werden konnten und viel Wissenswertes vermittelt haben. Als Dank erhalten alle Referenten und Mitwirkende vom Präsidenten ein Flasche Wein. Um 16.00 Uhr verabschiedet der Präsident alle Teilnehmer nach einem herrlichen Herbsttag und wünscht allen eine unfallfreie Heimreise, eine besinnliche Adventszeit, eine guten Rutsch ins 2011 und bis zur nächsten Fachtagung.
Die meisten verschieben sich zur Saugbagger- Demonstration (power etraxer). Herr Caduff und sein Mitarbeiter erklären die verschiedenen Abläufe während der Demo auf dem Parkplatz. Abschliessend bedankt er sich für die Vorführmöglichkeit und wünscht allen eine gute Heimreise.
Für die Zusammenfassung: Heinrich Denot